Kampagnenstart: “Online Child Safety Campaign”

Präsident Francis Bermido beim Launch der neuen Kampagne

Die offizielle Feier zum 49. Jubiläum der PREDA Foundation stellte auch den Auftakt für eine neue Kampagne für mehr Sicherheit von Kindern im digitalen Raum dar. Diese Kampagne gegen Online Sexual Abuse and Exploitation of Children (OSAEC) startete PREDA in Zusammenarbeit mit der kanadischen Regierung und dem philippinischen Bildungsministerium.

„Sexualisierte Gewalt und Ausbeutung von Kindern im Internet ist sowohl ein grenzüberschreitendes als auch ein nationales Verbrechen. Die Täter stammen zumeist aus dem Globalen Norden. Online-Täter sind eine reale und ernsthafte Bedrohung für Kinder – auch in Deutschland. Wir unterstützen und begrüßen den jüngsten Schritt der deutschen Regierung, härtere Strafen für Sexualstraftäter einzuführen“, sagt Emmanuel Drewery, der Exekutivdirektor von PREDA.

Mit der neuen Kampagne fordert PREDA:

• dass Internet Service Provider (ISPs) wirksame Programme oder Software installieren, die sicherstellen, dass der Zugang zu oder die Übertragung von jeglicher Form von Kinderpornographie blockiert oder gefiltert wird

• die verstärkte Zusammenarbeit zwischen der deutschen Bundespolizei, EUROPOL und dem Philippine Internet Crimes Against Children Center. Das Vorgehen gegen die Seite „Boystown“, die mehr als 400.000 Mitglieder hatte, sollte zu weiteren Ermittlungen und Verhaftungen führen. Dies kann durch die Entsendung einer Spezialeinheit der deutschen Bundespolizei in die Botschaft in Manila beschleunigt werden, die Beweise und Zeugenaussagen von Überlebenden sammeln kann, die in Deutschland vor Gericht zugelassen sind. Dadurch könnte das deutsche Gesetz über die extraterritoriale Zuständigkeit in die Tat umgesetzt werden.

• Dass die deutsche Regierung über das Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Organisationen finanziell unterstützt, die physisch-psychosoziale Dienste für die Überlebenden von OSAEC anbieten.

Die Kampagne besteht aus drei Säulen:

1) Capacity Building: Ausbildung von schulischen und kommunalen Verantwortungsträger*innen, sodass sie befähigt und empowert werden, für die Wahrung von Kinderrechten einzustehen. Hierfür sind entsprechende Seminare und Workshops, Aufführungen des Puppentheaters und die Erstellung und Verteilung von Bildungsmaterialien geplant.

2) Präventive Bildung: Verbesserung der Kenntnisse der Rechteinhaber*innen – insbesondere der Kinder und Jugendlichen – über die mittlerweile vielfältigen Formen des Kindesmissbrauchs und der sexualisierten Gewalt. Hier ist es PREDA besonders wichtig, dass sowohl Kinder, die zur Schule gehen, als auch diejenigen, die nicht zur Schule gehen und in ländlicheren Gegenden leben, erreicht und in die Maßnahmen inkludiert werden.

3) Awareness Raising: Weitere Sensibilisierung für das Thema Kindesmissbrauch/Kinderhandel/OSAEC, insbesondere unter jungen Menschen bspw. durch Aufführungen der PREDA Theatergruppe.

ARTE Reportage:
Die Geschichte von Diwa, die als Überlebende von sexualisierter Gewalt und Ausbeutung im Internet aktuell bei PREDA in Therapie ist, seht ihr in folgender ARTE Reportage: